Saharaluft bringt Einheit in Textimas Charlodrom zum Schwitzen
Volleyball, Testspiel, Regio History Team
Die Heimspielstätte des SV Textima Süd ist die erste Sporthalle seit Jahren in der Spieler und Trainer schon beim Betreten anfangen zu schwitzen. Die Deckenheizung vermittelte einem das Gefühl zwischen Saharaufenthalt oder Fieberanfall. Trotz der Wärme mussten die Schroth-Schützlinge mit einer ordentlichen Erwärmung beginnen. Kapitänin Maxi Klupsch stimmte ihr Team um 18:45 Uhr auf die heutige Aufgabe ein: „Alles zeigen, Spaß am Volleyball haben und einen ordentlichen Auftritt hinlegen“, so lautete die Devise der Spielführerin. Trainer Sebastian Schroth gab im Vorfeld eine kleine taktische Änderung bekannt, um den Ausfall der Libera Casey Franke besser kompensieren zu können. Die taktische Marschroute ging auf. Die Hauptangreiferinnen Susann Bonin und Maria Schulze waren zum Schluss mit jeweils +12 Punkten die erfolgreichsten Angreiferinnen. Hauptannahmespielerin Claudia Breitkreuz konnte zusammen mit ihren Mitten den 2er-Riegel besser stabilisieren.
Der Start in den ersten Satz verlief ausgeglichen. Textima lag in der bisherigen Satzbilanz zwar mit 0:10 hinten, wollte vor dem heutigen Punktspiel gegen den FSV Reichenbach für Spielpraxis und eventuell für eine kleine Überraschung sorgen. Als kampfstarkes Team mit einem motivierten Coach stemmten sie sich zu Beginn gut dagegen. Bis Satzmitte blieb die Partie, auch bedingt durch Bornaer Annahmeprobleme, ausgeglichen. Erst Christin Bobilow sorgte mit supergefährlichen Sprungflatteraufschlägen für die Vorentscheidung. Die Chemnitzerinnen kamen mit den abrupt abstoppenden Bällen nicht zurecht. Drei direkte Servicepunkte und ein starker Block zeichneten die Mittelblockerin aus. Bärenstark zeigte sich Grit Taubert im Schnellangriff mit vier direkten Punktgewinnen. Ungefährdet aber dennoch recht knapp ging Satz 1 mit 25:22 an Borna.
Im zweiten Durchgang konnte sich Einheit weiter steigern. Die Fehlerquote wurde von 13 auf 10 reduziert und im Aufschlag gelangen fünf direkte Punktgewinne. Stark verbessert agierte hier Schulze, die mutige Floats in die gegnerische Annahme setzte. Im Angriff glänzte die Hauptangreiferin mit platzierten Longline-Schlägen. Beste Spielerin des Satzes war Bonin, die mit starken Aufschlägen und vier Angriffspunkten glänzte. Der 25:17 Satzgewinn war somit eine logische Konsequenz und hätte mit einer besseren Annahme und Feldabwehr noch deutlich höher ausfallen können.
Nun sollte der beste Satz des Abends folgen. Die Bornaerinnen konnten ihre Fehlerquote deutlich reduzieren (5) und Textima konnte sich am Netz besser durchsetzen. Somit stieg das Spielniveau merklich an. Die Annahme um Breitkreuz festigte sich zusehends und ermöglichte Klupsch ein variables und perfekteres Angriffsspiel. Beste Scorerin des Satzes war nun Schulze mit starken Angriffen aus dem Vorder- und Hinterfeld. Am Servicepunkt überzeugte abermals Bonin, die mit viel Risiko aufschlug und den Gegner zu Fehlern zwang. So konnten Verena Thomas zwei missglückte Annahmen des Gegners eiskalt verwandeln. Auch im Schnellangriff zeigte sich die Spielerin aus Dreiskau-Muckern immer gefährlicher. Textima spielte kämpferisch und holte einige Bälle aus unmöglichen Situationen raus, um Einheit dann zu überraschen. Den längsten und schönsten Ballwechsel des Spiels gewannen in dieser Manier auch die Chemnitzerinnen. Verhindern konnte es den klaren Bornaer Satzerfolg in Höhe von 25:15 allerdings nicht.
Im vierten Satz folgte ein Einbruch auf beiden Seiten. Einheits Fehlerquote stieg rasant an (12) und Textima gelangen lediglich fünf direkte Punktgewinne. Entgegen dieser Entwicklung konnte sich Breitkreuz mehr und mehr steigern und war nun durch eine stabile Annahme, drei Angriffserfolgen und zwei Servicewinnern beste Scorerin. Hauptangreiferin Schulze zeigte im Hinterfeld zwei starke Angriffsaktionen. Der 25:17 Erfolg war dennoch nie gefährdet.
Auf zum letzten Durchgang und zum besten Satz des Gastgebers. Die Textima-Girls konnten sich jetzt viel besser behaupten. Im Angriff gelangen ihnen acht direkte Punktgewinne, zweimal stand ihr Block goldrichtig. Einheit stand jetzt erstmals unter Druck und war gefordert das Testspiel schadlos zu überstehen. Beim 16:16 und 16:18 griff Trainer Schroth zu zwei Auszeiten. Die Ansage im Timeout war klar formuliert: „Ihr habt die Situation selber zugelassen, also zeigt jetzt Stärke und fahrt den Satz sicher nach Hause“. In Folge gelang ein Außenangriff über Bonin und anschließend ein Schuss über Schnellangreiferin Bobilow zum 18:18 Ausgleich. Die Braußwigerin war mit vier Angriffserfolgen eine zuverlässige Größe in diesem Abschnitt. Eine starke Feldabwehr, Kampfgeist und Zielstrebigkeit führten auf den Erfolgsweg zurück und nach 98 Minuten war durch ein 25:22 der 5:0 Sieg in Sack und Tüten.
Stimmen zum Spiel
Joachim Uhlig (Trainer SV Textima Süd): Im Testspiel gegen Borna haben sich die TEX I Mädels gar nicht schlecht geschlagen, auch wenn die Bilanz von 0:5 Sätzen dies auf den ersten Blick nicht zeigt. Die Landesligisten sind ein stark aufspielendes-kompaktes Team. Gute Aufschläge und Abwehr sowie ein effizienter Angriff über die Mitte machten es den Mädels schwer. Es war ein guter Test für das heutige Spiel gegen Reichenbach.
Sebastian Schroth (Trainer SV Einheit Borna): Erstmal vielen Dank an Textima und Joachim Uhlig, dass sie dieses Testspiel ermöglicht haben. Die Chemnitzerinnen waren nach der langen Spielpause ein guter Gegner, um uns für den Sachsenpokal vorzubereiten. Wir haben im Testspiel gezeigt, dass uns die letzten Trainingseinheiten weitergebracht haben. Stark verbessert waren unsere Angriffe über die Mitte und die Genauigkeit in der Annahme bei Dankebällen. Über die Außenpositionen konnten wir mit hohen Pässen für genügend Druck sorgen. Überlegen waren wir im Aufschlag und in der Annahme, auch dort sind wir auf einem guten Weg. Verbessern müssen wir uns definitiv in Block und Feldabwehr. In diesen Elementen gab es zu wenig Erfolgsmomente. Den Ausfall unserer Libera haben wir mit einer kleinen taktischen Umstellung gut gemeistert. Im kommenden Sachsenpokal weht natürlich ein anderer Wind und wir müssen die kommende Trainingswoche nochmal richtig nutzen, um unsere Effizienz und Gefährlichkeit weiter zu steigern. In Summe war es eines der besseren Testspiele, wo alle zufrieden nach Hause gehen konnten, auch unser Gegner.