Rund 150 Zuschauer erlebten 228 spannende Spielminuten (<#field:views#>)

Volleyball, Sachsenliga, Regio History Team

16
Mrz
2013
Rund 150 Zuschauer erlebten 228 spannende Spielminuten
SV Einheit Borna - Dresdner SSV II
1:3
21:25, 25:22, 24:26, 23:25
Glück-auf-Halle Borna
82 Zuschauer, 103 Spielminuten
SV Einheit Borna - SV Lok Engelsdorf II
2:3
19:25, 25:16, 25:23, 18:25, 12:15
Glück-auf-Halle Borna
110 Zuschauer, 125 Spielminuten

Der Zuschauerrekord vom Jahr 2010 ist Geschichte. Zwei attraktive Sachsenligateams und reichlich Werbung lockten am sonnigen Samstag zeitweise bis zu 150 Zuschauer in die Glück-auf-Halle in Borna-Nord. Die Fans sahen zwei spannende Spiele auf gutem Sachsenliganiveau und feuerten ihr Heimteam bis zum Schluss an. Leider konnten die Bornaerinnen trotz großartigem Kampfgeist keine Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Dabei war vor allem im ersten Spiel gegen die jungen Engelsdorferinnen deutlich mehr drin als die 2:3 Niederlage im Tie-Break. Im anschließenden Spiel gegen den Tabellenführer aus Dresden roch es zwischenzeitlich nach einer Sensation, als die Einheit-Mädels mit 23:18 im dritten und 20:14 im vierten Satz führten. Doch die fehlende Cleverness in den entscheidenden Spielsituationen kostete den Sieg. Damit verlor Einheit zum ersten Mal seit Teamgründung beide Heimspiele. Die Enttäuschung unter Spielerinnen und Trainern ist groß, doch der Unterhaltungswert und die Unterstützung der Zuschauer waren größer und werden für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Vielen Dank an Alle die zu diesem Volleyballfest in Borna beigetragen haben!

Die Schiedsrichterinnen Elke Miertschink und Maria Stier eröffneten das Spielgeschehen gegen den SV Lok Engelsdorf II pünktlich um 14 Uhr. Gegen den Tabellenzweiten hatte sich Trainer Sebastian Schroth gute Siegchancen ausgerechnet, zumal die letzten Trainingseinheiten viel Klasse boten. Jedoch fanden die Bornaerinnen vor 110 offiziell registrierten Zuschauern nur schwer ins Spiel. Die Nervosität war vielen Spielerinnen anzumerken und der Druck vor dieser phänomenalen Kulisse schien anfangs zu groß. Eine hohe Eigenfehlerquote war auch durch großartigen Kampfgeist nicht wettzumachen. Folglich ging der erste Satz mit 19:25 an die stabileren Engelsdorferinnen.

In den folgenden zwei Sätzen fand Einheit zu einer deutlichen Leistungssteigerung. Zuspielerin und Kapitänin Maxi Klupsch gelang es nun ihre Hauptangreiferin Maria Schulze besser einzusetzen, die sieben Punkte erzielen konnte. Auch im Aufschlag gab es eine Steigerung, so dass Engelsdorfs Regisseurin nur zu hohen Außenpässen kam. Der Gegner war unter Kontrolle und das Spiel schien einen positiven Verlauf zu nehmen. Mit einem 25:16 gelang der verdiente Ausgleich. Auch im folgenden Satz dominierten die Bornaerinnen bis zum 18:8 deutlich. Vor allem Claudia Breitkreuz konnte sich am Netz mit sechs Angriffserfolgen durchsetzen und ihre Anfangsnervosität endlich ablegen. Engelsdorfs Trainer Lothar Möx wartete lange mit einer Auszeit, schien aber richtig zu liegen. Drei Aufschlagserien von Anderegg, Winkler und Kinne brachten die Leipzigerinnen zurück in den Satz. Borna lag in einer Schockstarre und alle Auszeiten waren erschöpft. Ohne Cleverness im Angriff verspielte Einheit eine haushohe Führung bis zum 23:23. Dann endlich gelang der Satzgewinn durch einen Angriffsfehler der Engelsdorferinnen und einem wuchtigen Angriff von Schulze zum 25:23.

Leider konnte Einheit diese 2:1 Satzführung nicht über die Ziellinie bringen. Die Lok-Spielerinnen lagen im vierten Satz ständig in Führung. Einheit konnte sich am Netz nur noch selten durchsetzen. Durch fehlenden Aufschlagdruck kamen die Engelsdorferinnen wieder besser ins Spiel und glichen mit einem 18:25 zum 2:2 aus. Im Tie-Break hielt Einheit dem Druck nicht mehr stand. Mit elf Eigenfehlern wurde dieser Satz quasi an Engelsdorf abgeschenkt. Ohne mentale Stärke kam es in der Annahme und im Aufschlag zu Ausfallerscheinungen. Symbolisch dafür war der meilenweit verschlagene Service zum 12:15 für Engelsdorf.

Im zweiten Spiel des Tages gegen den frisch gebackenen Sachsenpokalsieger Dresdner SSV II startete Susan Danz im Zuspiel und Verena Thomas für Christin Bobilow auf der Mittelblockposition. Einheit verkaufte sich in diesem Spiel deutlich teurer und bekam für den herausragenden Kampfgeist öfter Szenenapplaus vom Publikum. Gleich zu Spielbeginn agierte Einheit zielstrebiger und erfolgreicher im Angriff. Doch die Dresdnerinnen konnten ihre körperliche Überlegenheit ins Spiel bringen und sicherten sich den ersten Satz trotz guter Einheit-Leistung knapp mit 21:25.

Die Bornaerinnen schöpften Mut und konnten sich im zweiten Durchgang weiter steigern. Grit Taubert sorgte mit starken Sprungflatteraufschlägen für Verunsicherung in der Dresdner Annahme. Die Thränaerin zeigte auch in der Feldabwehr eine tadellose Leistung und kratzte viele Bälle raus. Mit 10:7 und 18:17 lag Borna in Führung. Diagonalspielerin Schulze gelang in diesem Spiel eine herausragende Leistung, allein im zweiten Satz erzielte sie zehn direkte Angriffspunkte. Auch in der Feldabwehr zeigte die Steinbacherin bis zum Abpfiff unglaublichen Einsatz. Als beste Aufschlägerin des Tages steuerte Susann Bonin drei Servicewinner zum umjubelten 25:22 Satzgewinn bei.

Die Zuschauer sahen ein gutklassiges Spiel mit einem starken kämpferischen Einsatz der Bornaerinnen und zunehmender Verunsicherung auf Dresdner Seite. Trainer Matthias Zimmermann war mit der hohen Eigenfehlerquote nicht zufrieden. Schulze erzielte auch in diesem Durchgang acht direkte Punkte und Einheit stand beim 23:18 vor einem Achtungserfolg. Doch das Spitzenteam der Sachsenliga konterte. Mit konzentrierten Aktionen am Netz und einer niedrigen Fehlerquote nagten sie am Vorsprung und sorgten für Anspannung auf Bornaer Seite. Mit Cleverness drehten die Dresdnerinnen den Satz zum 24:26. Auch im folgenden Abschnitt ein ähnliches Bild. Borna kämpfte was das Zeug hielt und erarbeitete sich eine anerkennenswerte 20:13 Führung. Das Angriffsspiel lief auch in diesem Abschnitt nur über Schulze erfolgreich. Das sollte sich rächen. Mit der Hauptangreiferin im Hinterfeld gab es vorn keine Lösung und Dresden konterte auch diesmal im Stile eines Spitzenreiters zum ärgerlichen 23:25. Somit ging erstmals in der Teamgeschichte auch das zweite Heimspiel verloren.

Stimmen zum Heimspiel

Matthias Zimmermann (Trainer Dresdner SSV II): Vielen Dank für die Glückwünsche vom Bornaer Trainer. Aber eigentlich muss ich Borna beglückwünschen. Zum einen für die tolle Organisation der Heimspiele und natürlich für die Begeisterung der Fans. Mit der Leistung meiner Mannschaft war ich nicht zufrieden. Wir haben zu keiner Zeit richtig ins Spiel gefunden. In allen Bereichen war die Eigenfehlerquote zu hoch. Der sonst so starke Block funktionierte gar nicht. Die Annahme blieb meist im Halbfeld hängen und somit musste immer gegen einen Doppelblock & gut gestaffelte Abwehr agiert werden. Die Angreifer hatten es da natürlich schwer, aber auch dort kann man cleverer bzw. abgezockter handeln. Es gibt halt solche Spiele wo man über den Kampf kommen muss und dies müssen wir lernen, um in der Regionalliga eine Chance zu haben. Eigentlich hätte Borna den Sieg verdient gehabt, aber so ist Volleyball manchmal. Der Kopf bzw. die Gedanken spielen halt auch eine große Rolle. Unterm Strich ein sehr sehr glücklicher Sieg für uns!!!

Sebastian Schroth (Trainer SV Einheit Borna): Trotz einer intensiven Vorbereitung und unter Ausschöpfung vieler Möglichkeiten konnten wir auch an diesem Heimspieltag nicht unser volles Leistungsvermögen abrufen. Sicherlich haben auch die starken Gegner dazu beigetragen, die nicht für umsonst an der Tabellenspitze der Sachsenliga stehen. Doch gerade im Spiel gegen Engelsdorf war ein Sieg möglich. Im Dresden-Spiel gab es nochmal eine Leistungssteigerung und mein Team ging insgesamt befreiter zur Sache. Maria Schulze konnte sich hier im Angriff super in Szene setzen. Der Ausfall von Libera Lisa Winkler, die im ersten Spiel eine starke Leistung zeigte, wurde von meinem Team gut kompensiert. Hier ein dickes Lob an Susann Bonin, die sich in der Feldabwehr super eingebracht hat. Hinten raus fehlten Kraft und Cleverness, um sich in den wichtigen Momenten gegen Dresden durchzusetzen. Trotz der beiden Niederlagen können wir uns kämpferisch absolut keinen Vorwurf machen. Alle waren mit viel Herzblut dabei und wir haben das Publikum sicherlich nicht enttäuscht. Die Zuschauer waren großartig und zwei Engelsdorfer Fans richtig begeistert vom Volleyballevent. Wir werden alles daransetzen uns auch in der nächsten Saison als guter Gastgeber zu präsentieren. Es war ein toller Volleyballnachmittag. Nochmals vielen Dank an Alle, die in irgendeiner Form mitgewirkt haben! Matthias Zimmermann und seinem Team wünschen wir viel Erfolg in der Regionalliga. Das eindeutig stärkste Team der Liga wird Sachsenmeister! Wir sind stolz darauf, dass wir zumindest im dritten Aufeinandertreffen gut mithalten konnten. Das macht Mut für die Zukunft.

Susann Bonin (Spielerin SV Einheit Borna): Wir haben es geschafft: der Zuschauerrekord von 2010 wurde geknackt! Wir bedanken uns recht herzlich bei 150 Zuschauern, die gestern ihren Weg in die Glück-auf-Halle gefunden haben. Wir lieferten für euch 2 spannende Spiele ab und es war eine bomben Stimmung in Borna! Leider konnten wir nur einen Vorsatz erfüllen, nämlich gegen den Tabellenersten Dresden entgegenhalten und ein aufregendes Spiel mit vielen Ballwechseln zu erzwingen. Wir haben uns mit 3:1 nicht schlecht geschlagen! Leider wurde aus dem 1. Spiel gegen Engelsdorf viel zu wenig herausgeholt. Der Sieg war zum Greifen nah, so oft führte Borna mit 4 bis 5 Pünktchen, doch wir konnten den Sack einfach nicht zu machen und verloren im Tie-Break 3:2. Zum ersten Mal, seit es uns gibt, haben wir beide Spiele zum Heimspieltag verloren. Das muss erst einmal verdaut werden. Doch wir wollen uns auf die letzten beiden Auswärtsspiele der Saison konzentrieren, zum einen am 6.4. gegen TuS Dippoldiswalde, wo unbedingt ein zweiter Sieg her muss, und zum anderen am 13.4. gegen SG Adelsberg -auch hier ganz klares Ziel: Sieg! Danach heißt es ranklotzen in der Saisonvorbereitung, sodass wir uns nächste Saison mit mehr Spielwitz und Kondition in der Sachsenliga beweisen können.

Geschrieben von: Sebastian Schroth
Es spielten gegen Dresdner SSV II: Maxi Klupsch (C), Susan Danz, Maria Schulze, Christin Bobilow, Verena Thomas, Grit Taubert, Susann Bonin, Claudia Breitkreuz und Luisa Robel.
Es spielten gegen SV Lok Engelsdorf II: Maxi Klupsch (C), Susan Danz, Maria Schulze, Christin Bobilow, Verena Thomas, Grit Taubert, Lisa Winkler (L), Susann Bonin, Claudia Breitkreuz und Luisa Robel.