Befreiungsschlag gegen Dippoldiswalde reicht nicht für Finaleinzug
Volleyball, Sachsenpokal, Regio History Team
Der Dresdner SSV II zieht hochverdient ins Pokalfinale gegen den SV Lok Engelsdorf II ein. Der Favorit setzte sich mit zwei klaren 3:0-Siegen gegen Einheit Borna und TuS Dippoldiswalde durch. Nach einem enttäuschenden ersten Spiel schaffte Einheit gegen Dippoldiswalde den Befreiungsschlag und nimmt wichtige Erfahrungen mit nach Hause. „Dieser 3:0-Sieg war enorm wichtig für unser Team und bringt Selbstvertrauen für den kommende Punktspieltag“, so das Fazit eines erleichterten Bornaer Trainers. Festzuhalten bleibt jedoch, dass der Dresdner SSV II aktuell einfach eine Klasse besser ist und einiges vor Einheit liegt, um sich diesem Niveau anzunähern. Vorerst werden in Borna kleinere Brötchen gebacken.
Im ersten Spiel des Tages hatten es die Bornaerinnen mit dem Dresdner SSV II zu tun. Das Team um Trainer Matthias Zimmermann musste auf zwei Leistungsträger verzichten, doch die Bank war stark und reichlich besetzt. Ganz im Gegenteil zu Einheit, dort herrschte gähnende Leere und so fehlten Trainer Sebastian Schroth notwendige Alternativen im weiteren Spielverlauf. Einheit wollte ohne Druck aufspielen und so dem Favoriten mit einer befreienden Spielweise entgegenwirken. „Mein Team hatte heute in Dresden nichts zu verlieren und wollte versuchen mit einer guten Leistung Dresden zumindest etwas zu ärgern“, lautete die Zielstellung des Bornas Trainers. Im Endeffekt kann gesagt werden, dass der Respekt vor dem körperlich deutlich überlegenen Gegner einfach zu groß war. Einheit lernte erst viel zu spät die eigenen Stärken kennen und lag zu diesem Zeitpunkt bereits 5:9 im dritten Satz zurück. Die ersten beiden Durchgänge waren nach jeweils 20 Minuten schnell Geschichte (16:25). Dresden servierte den Bornaer Annahmeriegel schwindelig und so war kein geregelter Spielaufbau möglich. Die wenigen guten Annahmen wurden dann nicht konsequent verwertet. Der Spielmacherin blieb oftmals nur der Notpass auf die hohe Eins. Dort agierte Hauptangreiferin Maria Schulze über weite Strecken souverän und hielt den SVE damit im Spiel. Am hohen Netz ging über Susann Bonin und Claudia Breitkreuz gegen einen starken Block zu wenig. Dresdens Diagonalspielerin Marika Asztalos schenkte aus dem Vorder- und Hinterfeld immer wieder gnadenlos ein. Dort machte sich das Fehlen der Libera Casey Franke deutlich bemerkbar. Nach der zweiten Auszeit im dritten Satz beim Stand von 5:9 ging dann ein kleiner Ruck durch die Bornaer Reihen. Der Respekt wurde stückweise abgelegt und die Annahme stabilisierte sich. Einheit kam nun über Bonin, Breitkreuz und Schulze zu Punkterfolgen. Die mutigere Spielweise zwang Trainer Zimmermann zu zwei Auszeiten bei 10:10 und 21:22. Jetzt war ein Satzgewinn in Reichweite. Zurück aus der gegnerischen Auszeit folgte ein Aufschlagfehler von Verena Thomas zum 21:23. Zwei starke Aktionen später mit Maxi Klupsch am Aufschlag stand es 23:23. Doch ein technischer Fehler und eine verpatzte Annahme beendeten alle Träume von einer Aufholjagd. Der DSSV war im hart umkämpften Endspurt sattelfest und führte die Partie souverän zu Ende.
Nach einer kurzen Verschnaufpause und Begrüßung der zehn angereisten Einheitfans wurde der Blick für den nächsten Gegner TuS Dippoldiswalde geschärft. Für das kommende Ligaspiel gegen den Dresdner SC 1898 III war diese Partie hier und jetzt sehr wichtig, vor allem für das Selbstvertrauen. Auch die 0:3 Pleite aus dem Hinspiel in der Glück-auf-Halle brannte noch im Hinterkopf. Einheit startete jetzt mit Susan Danz im Zuspiel, der Rest blieb aufgrund einer leeren Ersatzbank unverändert. Schon nach den ersten Spielminuten merkte der fachkundige Zuschauer, dass Einheit hier deutlich mehr Zugriff hatte und das Spielgeschehen bestimmte. Mit einer stabileren Annahme hatte Danz gute Möglichkeiten das Spiel variabel zu gestalten. Breitkreuz, Schulze und Bonin sorgten für einen zielsicheren Abschluss. Eine 3-Punkte-Führung wurde tapfer bis Satzende verteidigt. Über 14:10, 15:13, 20:15 und 23:20 gelang ein ungefährdeter 25:21 Satzgewinn. Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nichts an der Gesamtsituation. Borna war das dominierende Team und die Osterzegbirgerinnen rannten einem Rückstand hinterher. Im Gegensatz zum ersten Match stand jetzt auch der Block besser. Schulze, Thomas und Taubert kamen so zu einigen Punktgewinnen. Schützenhilfe leistete die TuS durch viele unnötige Aufschlagfehler. Über ein 8:4, 10:9, 18:14 und 22:19 gelang der 25:21 Satzgewinn. Im letzten Durchgang wurde Dippoldiswalde stärker und das Spiel ausgeglichener. Mit Danz und Bonin im Aufschlag gelang eine 6:3 Führung. Nach einem Wechsel bei Dippoldiswalde (Sandig für Ullm) kippte der Satz zu Gunsten des Prasser-Sechsers ab. Vor allem die Dippserin Conny Tkadlec (Nr. 2) riss jetzt das Spiel an sich. Hinten mit einer guten Annahme und vorn mit starken Meterangriffen brachte sie Einheit mehrfach in Verlegenheit. Selbst ein ordentlicher Dreierblock konnte sie nicht aufhalten. Trainer Sebastian Schroth musste beim 13:14 und 21:23 unterbrechen und forderte mehr Zielstrebigkeit im eigenen Handeln, denn die Annahme wurde wieder vernachlässigt. Im Gegensatz zum ersten Spiel war nun Einheit die abgeklärtere Mannschaft und zog zum umjubelten 25:23 vorbei. Nervenstark zeigte sich dabei Grit Taubert mit gefährlichen Sprungflatteraufschlägen am Aufschlagpunkt.
Fazit: Der Dresdner SSV II hat Einheit die aktuelle Leistungsgrenze deutlich aufgezeigt. Im direkten Vergleich fallen vor allem die Dresdner Entschlossenheit und Genauigkeit auf. Alle Spielerinnen kommunizieren klar und deutlich, bieten sich jederzeit im Angriff an und verteidigen ihr Spielfeld vorbildhaft. Das ist sicher ein Grund für den aktuellen Höhenflug. Die Ausfälle bei Einheit wiegten zu schwer und konnten nicht kompensiert werden. Letztendlich war aber auch der Respekt vorm Gegner zu groß und der Glaube an einen Sieg nicht wirklich vorhanden. Aus diesem Grund war das zweite Spiel gegen Dippoldiswalde sehr wichtig. Hier ist das Team von Beginn an ganz anders aufgetreten und war überzeugt, das Feld als Sieger zu verlassen. Auffällig agierte Susan Danz, die super mit ihren Angreiferinnen kommunizierte. Sie hat die Spielerinnen mitreißen können und zählt genau wie eine topmotivierte Maria Schulze zu den wertvollsten Spielerinnen dieses Tages. Darauf lässt sich für das kommende Wochenende aufbauen. Mit einem Sieg gegen den Dresdner SC 1898 III wäre ein wichtiger Schritt für ein gutes Abschneiden in der Sachsenliga getan.