3:2 nach 0:2! Einheit dreht verloren geglaubtes Spiel (<#field:views#>)

Volleyball, Sachsenliga, Regio History Team

02
Feb
2013
3:2 nach 0:2! Einheit dreht verloren geglaubtes Spiel
Dresdner SC 1898 III - SV Einheit Borna
2:3
25:22, 25:16, 22:25, 14:25, 10:15
Sporthalle am Sportgymnasium Dresden
24 Zuschauer, 112 Spielminuten

Dieser Sieg war verdammt wichtig! Als alles verloren schien und die Rollen im Duell Borna gegen Dresden klar verteilt waren, starteten die Bornaerinnen eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd. Ab dem dritten Satz zeigte sich Einheit völlig befreit und drehte einen 0:2 Satzrückstand zu einem 3:2 Auswärtssieg. Damit verbessern sich die Bornaerinnen auf den vierten Platz in der Sachsenliga. Ein toller Erfolg!

Auch an diesem Spieltag hatte Trainer Sebastian Schroth mit Ausfällen zu kämpfen. Neben Libera Casey Franke erwischte es auch Susann Bonin, die sprichwörtlich aus dem Krankenbett mitfieberte. Wieder an Bord waren dafür Mittelblockerin Christin Bobilow und Annahmespezialistin Lisa Winkler, die an diesem Spieltag für mehr Stabilität im Spielaufbau sorgen sollten. Nachwuchsspielerin Luisa Robel war auch gesundheitlich angeschlagen, aber live vor Ort mit dabei und dokumentierte das Spielgeschehen. Nach einem dramatischen Match zwischen dem Gastgeber Dresdner SC III und TuS Dippoldiswalde konnten sich die Spielerinnen nach dem 3:2 Heimsieg des DSC endlich erwärmen. Der Spielbeginn wurde auf 16:10 Uhr fixiert und der erste Schiedsrichter Steffen Gräubig pfiff vor rund 24 Zuschauern pünktlich an. Ein ereignisreiches Spiel sollte starten. Einheit hatte sich viel vorgenommen und Dresden wollte sich nach einem erfolgreichen Saisonverlauf revanchieren.

Einheit fand gut ins Spiel, schaffte sofort das erste Sideout und legte mit Danz am Service auf 4:0 vor. Bärenstark zeigte sich zu Beginn Claudia Breitkreuz mit trockenen Außenangriffen. Auch Maria Schulze und Lisa Winkler wussten sich am Netz zu behaupten. Bis zum 7:4 lief alles nach Plan. Mit der Dresdnerin Ariane Adam am Aufschlag wendete sich das Blatt und der DSC zog auf 10:7 vorbei. Borna hatte erneut mit der Annahme zu kämpfen und bekam die gegnerischen Angriffe nicht unter Kontrolle. Diesen 3-Punkte-Rückstand schleppten die Bornaerinnen durch den Satz und konnten trotz niedriger Fehlerquote nicht aufholen. Auch eine Auszeit beim 17:20 änderte nichts an der Dresdner Dominanz. Nach umkämpften 26 Minuten gehörte der erste Satz mit 25:22 dem DSC III.

Das Bornaer Spiel war wie so oft in dieser Saison von Lethargie und Ängstlichkeit geprägt. Auch Regisseurin Susan Danz vermochte es diesmal nicht, das Team entsprechend einzustimmen. Emotionslose Gesichter und Resignation prägten somit den zweiten Satz. Trainer Schroth griff beim 4:7 und 6:12 zu zwei zeitigen Timeouts und fokussierte sein Team auf die Schlüsselpunkte im Spiel, um die Dresdnerinnen eventuell doch noch zu knacken. „Mutiger Aufschlagen und mehr für die Block- und Feldabwehr tun“ lautete die Devise. Danz sollte zudem mehr ihre Hauptangreiferin einsetzen, die bisher zu wenig Angriffschancen erhielt. In einer ungünstigen Hinterfeldposition hatte Schulze Probleme den Angriff im gegnerischen Spielfeld zu erden und Breitkreuz konnte sich über Außen nicht effektiv durchsetzen. Die Weichen für den dritten Satz mussten nun gestellt werden. Maxi Klupsch kam beim 12:17 für Danz ins Spiel, genau wie Grit Taubert beim 14:21 für Verena Thomas. Der DSC spielte siegessicher seinen Stiefel runter. Es roch nach einem klaren 3:0 für die Gastgeberinnen. Nach 21 Minuten und einem desolaten 16:25 hieß es 2:0 für Dresden.

Bornas Coach stellte im dritten Satz die Startrotation um, versprach sich somit mehr Zugriff im Block und bessere Angriffschancen auf den Außenpositionen. Nach einem schnellen Sideout ergriff Taubert den Molten-Ball und brachte den DSC erstmals in Verlegenheit. Mit einem 6:0 im Rücken ging es konsequent weiter. Das Bornaer Spiel wurde durch die Einwechslungen wiederbelebt. Diagonalspielerin Schulze konnte in diesem Abschnitt nach Belieben punkten und feierte zehn direkte Punktgewinne. Auch Winkler setzte sich druckvoll gegen den hohen Dresdner Block durch. Dennoch kam das Team von Trainer Kai Rolin immer wieder gefährlich ran und zwang Einheit zu Auszeiten bei 9:5 und 21:17. Eine lupenreine Angriffsfinte von Bobilow brachte das wichtige Sideout. Der DSC war sichtlich verunsichert. Einheits „kleiner“ Block erdete ganze sieben Mal den Dresdner Angriff. Darunter waren auch zwei Erfolge von Zuspielerin Klupsch, die sich gegenüber letzter Woche stark verbessert zeigte. Nach einem 23:18 und 24:19 kam der DSC nochmal auf 24:22 ran. Doch endlich gelang der befreiende Satzgewinn zum 25:22.

Auch der vierte Satz startete sehr gut. Einheit war voll konzentriert und konnte abermals über Taubert am Aufschlag zum 8:2 vorlegen. Die Feldabwehr um Bobilow arbeitete jetzt kämpferisch, gab keinen Ball mehr verloren. Breitkreuz und Schulze waren am Netz sichere Abnehmer. Einheit leistete sich im gesamten Satz nur vier Eigenfehler, Dresden hingegen zwölf. Die nun sichere Annahme von Winkler und Bobilow brachte Sicherheit ins Angriffsspiel, so dass auch im Schnellangriff mehr Optionen blieben. Eine Auszeit des DSC beim 15:5 sollte nur noch Schlimmeres verhindern. Hauptziel war nun, Dresden nicht noch einmal ins Spiel kommen zu lassen. Mit viel Kampfgeist wurden die Dresdner Angriffe verteidigt und zu Punkterfolgen gewandelt. Nach einem starken 25:14 konnte der Tie-Break kommen.

Dieser startete mit der aufschlagstarken Winkler und einem 4:0. Einheit war überall präsent und vereitelte die wenigen Dresdner Chancen. Beim DSC schien der Akku leer, denn die Fehlerquote stieg rasant an. Mit Taubert und Klupsch am Service wurde auf 10:3 erhöht. Wichtig war der starke Beginn von Breitkreuz, die durch Klupsch häufig in Szene gesetzt wurde und endlich cool verwandelte. Auch Bobilow trug mit einer durchdachten Finte wesentlich zum Erfolg bei. Der DSC bäumte sich nun nochmal auf, wollte die letzte Chance nutzen. Trainer Schroth griff beim 14:10 nochmal ein und stimmte sein Team auf den Spielgewinn ein. Ein Angriffserfolg von Winkler sorgte für großen Jubel und den nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg in der Landeshauptstadt.

Fazit: Dieser Sieg war enorm wichtig für das Team, den Trainer und die extra angereisten Fans aus Borna. Nach einer schwierigen Phase gelang endlich mal wieder ein Achtungserfolg gegen ein Dresdner Team, das zuletzt eine starke Leistung in der Liga zeigte. Der DSC war nach zwei Erfolgen gegen die spielstarken Engelsdorferinnen und bisher lediglich zwei Niederlagen eindeutig in der Favoritenrolle. Doch die Dresdnerinnen haben dieses Spiel wahrscheinlich zu früh auf die Habenseite gebucht und ihr eigenes Spiel vernachlässigt. Einheit konnte somit auch das zweite Spiel gegen die Dresdnerinnen gewinnen, was einem tollen Erfolg gleichkommt. Trotz des Kampfsieges kann Einheit mehr! Ein wenig davon haben sie ab dem dritten Satz gezeigt, als alle füreinander gekämpft und an ihre Chance geglaubt haben. Davon wollen alle mehr sehen. Die letzte Trainingswoche und dieser Auswärtssieg schüren diese Hoffnung auf ein erfolgreiches Comeback in der laufenden Saison. Nun liegt der Fokus auf dem Mauersberg-Spiel. Drei Wochen Zeit bleiben, um gemeinsam den angeschlagenen erfolgreichen Weg fortzuführen und auszubauen!

Geschrieben von: Sebastian Schroth
Es spielten: Susan Danz (C), Maxi Klupsch, Verena Thomas, Grit Taubert, Christin Bobilow, Maria Schulze, Claudia Breitkreuz und Lisa Winkler.